Book Review: “Nachtmahl” von Rainer Nikowitz

Please note: I first published this book review on the “Goodreads”-platform on August 08, 2022. I’ve now decided to publish some of my reviews on my website.

Meine Bewertung: 2 (of 5) “stars”

Ich habe eine Taschenbuchausgabe des rowohlt Verlags gelesen, die ich irgendwann einmal zum Geburtstag (zu Weihnachten?) bekommen habe.

William Faulkner hat einmal geschrieben, “In writing, you must kill all your darlings.” Ein guter Rat für Schriftsteller, den der Journalist Nikowitz beim Schreiben des Kriminalromans aber leider nicht befolgt hat.

Ich mag die “profil”-Kolumnen von Rainer Nikowitz und den Schreibstil seiner Kolumnen. Das Buch wurde im gleichen Schreibstil verfasst. Leider. Denn die Kolumnen von Nikowitz sind deshalb so gut, weil er seine ganze Persönlichkeit darin einfliessen lässt und die Absurdität einer Situation und die Absurdität von Menschen auf nur einer einzigen Seite kurz und prägnant darstellt.

Bei einer einzigen Seite Text zählt jedes Wort. Die Sätze müssen Aufsehen erregen. Aber wenn bei einem laaangen Buch jeder einzelne Satz schreit “Look.At.Me!”, dann ist das unheimlich mühsam und nervtötend.

Ich konnte mich nicht auf die Geschichte konzentrieren und mich nicht in der Geschichte verlieren, weil der laute Kolumnen-Schreibstil von Nikowitz das einfach nicht erlaubt. Ein gutes Buch führt dazu, dass ich beim Lesen die Welt um mich herum vergesse und komplett in die Welt des Buches eintauche. Das war bei diesem Buch nicht möglich.

Bei einem Kriminalroman mit fiktiven Figuren bedeutet dieser Schreibstil zudem, dass alle Figuren gleich sind. Sie denken und sprechen alle auf die gleiche Art und Weise (z. B. Verwendung von englischen Redewendungen, gleiche kulturelle Referenzen aus den Jugendjahren von Nikowitz trotz unterschiedlichen Alters der Figuren). Die Figuren sind alle…Rainer Nikowitz.

Mir gefällt die Absurdität der Geschichte, weshalb ich dem Buch auch zwei Sterne gebe. Aber in Zukunft werde ich mich auf das Lesen der Kolumnen beschränken. Eine Seite Kolumne im Schreibstil von Rainer Nikowitz ist brilliant, 218 Seiten Kriminalroman im gleichen Schreibstil sind 217 Seiten zu viel.

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