Book Review: “Alle, außer mir” von Francesca Melandri

Please note: I first published this book review on the “Goodreads”-website in 2023.

Meine Bewertung: 5 (of 5) “stars”

Ich habe eine Hardcover-Edition dieses im Jahr 2018 vom Verlag Klaus Wagenbach veröffentlichten Romans als Weihnachtsgeschenk erhalten.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, obwohl es keine leichte Kost ist: Die Autorin erzählt die Geschichte des Italieners Attilio Profeti und seiner Familie: Eltern, Großeltern, zwei Ehefrauen, fünf Kinder von drei verschiedenen Frauen. Attilio war ein durch und durch korrputer Mensch, er war Faschist, Rassist und trotzdem verliebt in eine Äthiopierin.

Die Familiengeschichte ist eingebettet in – vor allem – die Zeit des Faschismus in Italien und in die Jahre der Kolonialherrschaft Italiens über Äthiopien.

Die Greueltaten der Italiener in Äthiopien während des Abessinienkrieges sind nicht leicht zu lesen, und die Beschreibung der Jahre unter Mussolini ist erschütternd. Die Korruption in Italien während der Regierungszeit von Silvio Berlusconi widerte mich beim Lesen auch sehr an.

Die Geschichte endet im Jahr 2012, mit dem Tod des Attilio Profeti. Die Autorin hat sich für eine nicht-chronologische, elliptische Erzählweise entschieden, sie springt zwischen den Zeiten und Figuren hin und her, was ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist, aber gut funktioniert.

Das Buch schildert eine korrupte italienische Gesellschaft, korrupte Regierungen, faschistische und rassistische Menschen und die wirklich widerwärtige Behandlung von Flüchtlingen in der heutigen Zeit. Melandri beschreibt ein Italien, das ich so nicht nicht kannte.

Ich habe das Buch innerhalb von rund zwei Wochen ausgelesen und jeweils nur ein paar Seiten auf einmal gelesen. Ich musste immer wieder Pausen einlegen, um das Gelesene zu verdauen. Aber es ist ein sehr gutes Buch, das Lesen zahlt sich aus, und ich kann es auf jeden Fall empfehlen.

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